Quelle: Mitteldeutsche Zeitung
Gemeinsame Übung mündet in Kinderfest – Kameraden mussten auch Stehvermögen beweisen
Steinbach. Auch in diesem Jahr hatte die Feuerwehr Steinbach den Hut bei der Organisation der Kirmes auf. Bereits Freitagabend waren Maien für die siebzig Haushalte von Steinbach geschlagen worden. Das Birkensetzen selbst schlauchte die Kameraden am Sonnabend bis in den Nachmittag hinein ganz schön, denn traditionsgemäß reichen die Hausherren neben Spenden in Geld oder Naturalien auch Schnaps.
Da verbleiben für die Akteure nur wenige Stunden, um sich bis zum Kirmestanz wieder fit zu schlafen. Im Zeichen des Jubiläums 75 Jahre Steinbacher Feuerwehr hatten die Kameraden um Wehrleiten R.-M. Eichstädt am Sonntagmorgen befreundete Feuerwehren aus Bad Bibra, Lossa, Kalbitz und Wallroda sowie die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft, die Johanniter und die Polizei zu einer gemeinsamen Übung geladen.
Der Gewitterguss in der Nacht konnte den Beginn auf der Festwiese zwar etwas verzögern aber nicht aufhalten. Zuerst startete die Lossaer Jugend zum Löschangriff. Ihr folgte die Feuerwehr Kalbitz. Ruckzuck waren die Schläuche ausgerollt, an die Pumpe angeschlossen und die Spritzen zum Angriff geöffnet. Interessant auch die Vorführung einer Rettung nach einem Unfall. Die Bad Bibraer schnitten ein Unfallopfer aus einem Auto. Die Johanniter verarzteten dann die eklig echt wirkenden Wunden der „Verletzten“. Die Demonstrationen mündeten am Nachmittag in ein Kinderfest. Trotz des freudigen Anlasses merkte man den Steinbacher Feuerwehrleuten eine gewisse Verbitterung an. Bis zum Februar hatten sie nämlich noch ein ein Feuerwehrdepot, doch der Besitzer hatte bereits vor über einem Jahr den Vertrag gekündigt, da er das Gebäude selbst brauch. Ein Ersatz kam nicht zustande, so dass der Mannschaftstransporter, der LO und das in Kürze ankommende moderne Löschfahrzeug provisorisch bei Sponsoren untergebracht werden müssen. Erst ab 2003 ist an einen Ersatzneubau gedacht, der gemeinsam mit den Bad Bibraern genutzt werden soll.