Quelle: Mitteldeutsche Zeitung
Steinbach/Bad Bibra/Barnstädt – Das bestgehütete Geheimnis von Steinbach, einem Ortsteil von Bad Bibra zwischen Gutsch- und Steinbach idyllisch gelegen wurde am Quellenfest-Sonntag vor den Augen hunderter Schaulustiger und zahlreicher Ehrengäste gelüftet. Höhepunkt des 13. Quellenfestes war die festliche Einweihung des Steinbacher Lindenbrunnens. Zur schönen Tradition des Quellenfestes gehört es, dass in jedem Jahr eine Quelle saniert, erschlossen oder erneuert und festlich eingeweiht wird, doch die Steinbacher toppten mit ihrem Lindenbrunnen fast alles bisherige an Quelleneinweihungen. Denn das kühle Wasser der extra angezapften Steinquell-Quelle wird nicht nur müde Wanderer erfrischen, sondern gesundheitsbewusste Kneippbadefans begeistern. Gleich eine ganze Kneippbeckenanlage haben die Steinbacher in erstaunlich kurzer Bauzeit geradezu aus dem Boden gestampft und für das anspruchsvoll gestaltete und durchaus baulich aufwändige Vorhaben keinen Cent öffentliche Gelder oder Fördermittel eingestezt.
Nicht einmal die Bad Bibraer Stadtkasse hat herhalten müssen, so schilderten Ekkehardt Hoßbach und Wolfgang Mönning vom Dorfclub Steinbach stolz das Errichtete. Und Hoßbach als inoffizieller Ortsbügermeister setzte augenzwinkernd noch ein drauf, indem er meinte, dass Steinbach mit Bad Bibra insofern kurbadetechnisch aufgerüstet fast gleichziehe, und damit der Anspruch auf den Titel „Bad Steinbach“ doch durchaus in anbetracht der wunderschönen Kneipp-Anlage gerechtfertigt sei. Das dürften die Steinbacher gern gehört haben. Doch bis das schmucke Kneippbecken feierlich durch die Wein- und Quellenhoheiten enthüllt wurden, hatte der Dorfclub Steinbach als Initiator der Errichtung des Lindenbrunnens einige Klinken zu putzen und etliche Zweifler zu überzeugen.
Bürgermeister Thomas Tischner, An der Finne-Verwaltungsleiter Götz Ulrich und der hinzugekommene Landrat Harri Reiche würdigten mit ihren Ansprachen das Geschaffene, zollten Hopchachtung für diese initiative, die manch anderen Vereinen Mut machen könne. Pfarrer Michael Schlaudraff stellte das lebensspende Wasser in den Mittelpunkt seiner Worte, bevor endlich Pfarrer Kneipp mit kühlen Wadengüssen die Ehrengäste auf das Anwassern des Tretbeckens vorbereitete. In den von Sabine Bomhoff grafisch nit dem Lindenbrunnen gestalteten Souveniergläsern wurde Quellwasser ausgeschenkt. Musikalisch umrahmten den sonnigen Quellenfestnachmittag ein Konzert der Schalmeienkapellen aus Altenroda, Pretzsch, Landgrafroda, Barnstädt und Wiehe, sorgten Dorfclub- und Feuerwehrmitglieder für rundum gute Bewirtung.